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Fhunde und Gedichte von Fukarek

FHUNDE und Gedichte von Fukarek

Leider vergriffen

Ein originalgrafisches Künstlerbuch von Dietrich Buhrow und Lutz Wohlrab in 20 Exemplaren.

Format: 21 x 30 cm

Greifswald 1984

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Zum originalgrafischen Künstlerbuch "FHUNDE und Gedichte von Fukarek"

Zwischen September 1983 und Juni 1984 organisierten die Medizinstudenten Martin Bernhardt und ich drei "Hoffeste" in der Gützkower Straße 70 in Greifswald, wo wir mit unseren jungen Familien wohnten. Zum dritten Fest kamen fast 100 Leute. Michael Fukarek las eigene Gedichte und Thomas Frick zeigte die Super-8-Filme "Das Massaker" und "Ausflug ins Gebirge" (nach Kafka), der aber am Greifswalder Bodden in Lubmin gedreht wurde. Es wurde musiziert, getanzt und gemeinsam gemalt. Das war der Stasi zu viel und sie leitete die Operative Personenkontrolle (OPK) "Lyrik" ein.

Im Sommer 1984 zogen meine Frau, unser einjähriger Sohn und ich in eine 2-Zimmer-Wohnung in die Burgstraße 4 a um. In meinem Zimmer richtete ich eine einfache Möglichkeit zum Drucken auf einer großen Wäschemangel ein, damit Dietrich und ich das Buch "FHUNDE und Gedichte von Fukarek" in 20 Exemplaren herstellen konnten. Das Buch enthält 25 Seiten mit fünf Gedichten und drei Prosatexten von Michael Fukarek sowie zwölf Grafiken, die Dietrich und ich als Frottagen oder Abdrucke vorgefundener Materialien produzierten. Unser Motto war: "Man kann alles drucken". Das war sarkastisch gemeint. Die in Linoleum geschnittenen Texte haben Überschriften wie "Vergessen der Körper", "Waschtag", "Der Eiterpickel" und "Aufklärung/Gespräch". Sie stammen aus den letzten Jahren unserer gemeinsamen Oberschulzeit. Bevor die Buchpremiere der "FHUNDE" stattfand, begannen wir schon unser zweites Buch mit Gedichten von Martin Bernhardt, das noch keinen Titel hatte. "FHUNDE" sollte sowohl auf Gefundenes als auch auf unsere Selbsteinschätzung nach dem Motto Friedrichs des Großen: "Hunde, wollt ihr ewig leben" hinweisen.

Zum 18. Januar 1985 luden wir mit handgedruckten Einladungen Freunde in die Rathenaustraße 40 zur Buchpremiere ein. Es gab viel Bier und eine Performance, bei der sich meine Frau Sabine ihrer alten, engen Kleidung entledigte und in ein freies Gewand schlüpfte. Die abgelegten Textilien wurden in bewährter Weise für einen großen Materialdruck verwendet. Martin hielt eine Laudatio auf unseren ersten "Schwarzdruck". Das war sehr lustig und es wurde ordentlich gefeiert. Als eine kleine DDR-Fahne entrollt wurde, dauerte es nicht lange, bis sich auch Streichhölzer fanden. Dazu sangen die einen das Lied "Brüder, seht die rote Fahne, brennt uns kühn voran". Andere gingen. Von diesem Happening berichtete IMB "Anne Becker" ihrem Führungsoffizier und sie lieferte eine "Ergänzungsinformation" nach der anderen. Hauptmann Neumann reichte die Nachricht des "mehrfach überprüften IM's" an die übergeordnete Bezirksverwaltung in Rostock weiter: "Bei vorliegendem Sachverhalt handelt es sich um eine Straftat gem. § 222 StGB sowie um eine Ordnungswidrigkeit der nicht genehmigten Herstellung und Verbreitung von Druckerzeugnissen".

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