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Ruth Wolf-Rehfeldt – 20 Typewritings
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Ruth Wolf-Rehfeldt – 20 Typewritings

Leider vergriffen

Ruth Wolf-Rehfeldt wurde 1932 in Wurzen geboren. Anfang der 1970er Jahre begann sie ihre typischen Schreibmaschinengrafiken (Typewritings) zu entwickeln und sich am internationalen Netzwerk der Mail Art zu beteiligen. 1978 wurde sie in den Verband bildender Künstler der DDR aufgenommen. 1990 stellte sie ihre künstlerische Arbeit ein. Mit einer großen Retrospektive zu ihrem 80. Geburtstag leitete das Studienzentrum für Künstlerpublikationen an der Weserburg in Bremen eine Neubewertung ihres Schaffens ein. Ruth Wolf-Rehfeldt lebt in Berlin. Die Vorlagen der hier versammelten Typewritings entstanden zwischen 1973 und 1989.

Die Mappe enthält 20 signierte, betitelte und nummerierte Kopien sowie einen Vorsatzbogen und eine Farbfotografie der Künstlerin. Der Karton ist mit einem Siebdruck versehen.

25 Exemplare

Format: 31 x 43 cm

vergriffen

Bilder aus Zeichen

»Am Anfang spielt sie vor allem mit Wörtern und Buchstaben, es sind kleine dadaistische Einfälle, die sie umsetzt. Doch dann macht sie sich immer freier von semantischen Bedeutungen, benutzt auch die anderen Zeichen, die Kommas und Striche. Kuben, Kästen, Käfige nennt sie nun ihre Schöpfungen, die eine räumliche Dimension gewinnen und zugleich in ihrer Begrenztheit und Verdichtung ein abstraktes Sinnbild für die menschliche Käfighaltung in der DDR sind. Seltsame Golems erweckt sie zum Leben, wie den Kopffüßler 'Punky'. Doch was am meisten frappiert an den über 600 Arbeiten, die in jenen Jahren entstehen, ist die schier unendliche Vielfalt an Variationen. Damit kann sich ihr Werk etwa neben dem Eugen Gomringers, des ungleich berühmteren Erfinders der Konkreten Poesie, selbstbewusst behaupten... (Dieses Werk) ist eben nicht, wie so vieles aus der DDR, an die konkreten Umstände gebunden, an ein von den Zeitläufen überholtes Ankämpfen gegen den realsozialistischen Stumpfsinn. Es wirkt autark, eigensinnig, wie eine subjektiv notwendige Reise nach innen, wo aus Gedanken Zeichen werden, aber auch wie ein Prolog zur digitalen Kunst. Jede Generation kann es so für sich aufs Neue entdecken.«

– Matthias Ehlert in der "Weltkunst" 114/2016